Lira da Braccio
Die Lira da Braccio (italienisch, etwa „Armlyra“), auch Lyra da braccio, ist der Grundtyp einer Familie von Streichinstrumenten der Renaissance.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wie die Viola da braccio hat auch die Lira da Braccio ihre Ursprünge in der mittelalterlichen Fiedel. Die Lira wurde sowohl im Ensemble als auch zur Begleitung des Sologesangs gebraucht. Ihre Saiten befinden sich teils über dem Griffbrett und zum Teil neben diesem als so genannte Bordunsaiten, meist deren zwei. Die in der Regel sieben Griffsaiten laufen über einen flachen Steg, der mehrstimmiges Spiel erlaubt.
Es gibt verschiedene Größen und Stimmungen der Lira, so auch als Tenorinstrument. Eine im 17. Jahrhundert übliche Stimmung war G-g-d-a-d′, wozu als tiefer Bordunchor D-d treten konnte.[1] Als größte Variante existiert die Lira da Gamba, das Bassinstrument der Familie.
Erhaltene historische Exemplare der Lira befinden sich heute in Museen und Sammlungen. Das Kunsthistorische Museum Wien besitzt ein am Anfang des 16. Jahrhunderts von Giovanni d' Andrea gebautes Instrument.[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lira da Braccio. In: Wolfgang Ruf, Annette van Dyck-Hemming (Hrsg.): Riemann Musiklexikon. 13., neu überarbeitete und aktualisierte Auflage. Band 3: Kano–Nirv. Schott, Mainz 2012, ISBN 978-3-7957-0006-5, S. 220.
- Emanuel Winternitz: Lira da Braccio. In: Friedrich Blume (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart (MGG). Erste Ausgabe, Band 8 (Laaf – Meytus). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 1960, DNB 550439609
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Erich Valentin: Handbuch der Musikinstrumentenkunde. Gustav Bosse, Regensburg 1954, S. 426.
- ↑ Kunsthistorisches Museum Wien: Lira da braccio. Abgerufen am 14. Dezember 2018.